VARIANTE ZU LA ISLA BOHNITA:

Bohn Voyage

von Andreas Buchberger und Daniel Samitz

Vorbemerkung:
Diese Erweiterung - oder eigentlich eher Variante - hat mir Andreas Buchberger zugeschickt. Ich finde sie sehr interessant, auf jeden Fall etwas für erfahrene Spieler. Wer BOHNANZA insbesondere LA ISLA BOHNITÂ etwas anspruchsvoller möchte, für den ist BOHNVOYAGE genau da richtige. Leider hat Andreas bisher keine Karten entworfen, und ich habe da auch keine Zeit für. Wer sich also berufen fühlt, Karten zu designen, der möge sie mir mailen.


 

SPIELIDEE:

Die Spieler beginnen in dieser Variante zu La Isla Bohnita neue Inseln zu entdecken und Kolonien zu gründen. Da auf jeder Insel ein anderes Klima herrscht, wachsen auch die verschiedenen Bohnensorten unterschiedlich gut und können daher auch besser oder schlechter verkauft werden.

Benötigt werden Bohnanza und La Isla Bohnita. Wenn nicht anders beschrieben gelten die Grundregeln von Bohnanza.

VORBEREITUNG:

Jeder Spieler erhält fünf Karten auf die Hand. Gespielt wird mit allen Bohnen außer der Gartenbohne und der Mokkabohne. Jeder Spieler bekommt ein Handelsschiff in seiner Farbe. Die Heimathäfen von La Isla Bohnita werden abhängig von der Spieleranzahl wie folgt in der Mitte des Tisches aufgelegt. Das sind die neuen Kolonie-Inseln.

3 Spieler:
2 Inseln rechts, 1 in der Mitte, 2 Inseln links. (Die restlichen Heimathäfen werden nicht benötigt.)

4 Spieler:
3 Inseln rechts, 1 in der Mitte, 3 Inseln links. (Die restlichen Heimathäfen werden nicht benötigt.)

5 Spieler:
3 Inseln rechts, 2 in der Mitte, 3 Inseln links. (Es wird dazu auch die La Isla Bohnita benötigt.)

DAS SPIEL:

Jeder Spieler besitzt neben seinen beiden Bohnenfeldern auch noch ein Handelskontor, in dem er drei Bohnen lagern kann. Neben dem Handelskontor noch ein Piratenlager (näheres unter dem Punkt "Piratenschiff"). Das ist seine Heimatinsel. Die Bohnen, die er im Kontor lagert müssen keine Bohnen der gleichen Sorte sein und können auch noch in ein Schiff oder ein Feld gelegt werden. Die Bohnen im Kontor werden quer neben die Felder gelegt, damit sie von den Bohnen auf den Feldern zu unterscheiden sind.
Achtung: Bevor die Bohnen in einem Kontor geerntet werden können, müssen sie auf ein Feld gelegt werden. Man kann die Bohnen so wie auf Felder in das Kontor legen (1. Phase: Bohnen ausspielen, Phase 3: Bohnen anbauen). Mit den Bohnen im Kontor kann auch noch gehandelt werden.

Die Inseln:
Es gibt drei Sorten von Kolonie-Inseln auf denen die folgenden Bohnometer gelten (wenn nicht beschrieben, gelten die normalen Bohnometer)

Inseltyp A: Wachsbohne: 3-7-10-12
Blaue Bohne: 5-7-9-11
Saubohne: 2-4-6-7
Feuerbohne:4-7-9-10
Sojabohne: /-3-5-6
Brechbohne: 4-6-7-8
Rote Bohne /-2-3-4
Augenbohne: 3-5-6-7
Inseltyp B: Blaue Bohne: 3-5-7-9
Wachsbohne: 5-9-12-14
Feuerbohne: 2-5-7-8
Saubohne: 4-6-8-9
Brechbohne: 2-4-5-6
Sojabohne: 3-5-7-8
Augenbohne: /-3-4-5
Rote Bohne: 3-4-5-6
Inseltyp C: Wachsbohne: 2-6-9-11
Blaue Bohne: 2-4-6-8
Augenbohne: 4-6-7-8
Rote Bohne: 4-5-6-7

Die rechten Inseln sind vom Typ A, die linken vom Typ B, die mittleren vom Typ C. Auf der Heimatinsel gelten immer die normalen Bohnometer.
Für zwei Bohnentaler kann man sich einen Hafen auf einer Insel kaufen. Man besitzt damit auf dieser Insel ein Bohnenfeld und ein kleines Kontor, das nur 1 Bohne lagern kann. (Auch die Heimatinsel besitzt einen Hafen, aber dieser gehört schon zu Beginn dem Spieler) Man kann nun mit seinem Handelsschiff Bohnen von seinem Kontor auf seiner Heimatinsel auf die Kolonie-Insel führen um sie dort besser verkaufen zu können. Die Bohnen können aber auch vom Schiff in das Kontor geladen werden.
Achtung: Bohnen von Feldern können in kein Schiff verladen werden. Sie müssen auf diesem Feld geerntet werden.

Für Handelschiffe gilt: Ein Handelsschiff kann nur Bohnen einer Sorte transportieren, allerdings beliebig viele. Die Bohnen können nur von einem Kontor in ein Handelsschiff geladen werden, niemals aber von einem Feld oder direkt von der Hand. Es ist aber erlaubt, eine Karte von der Hand oder von einem Mitspieler in ein Kontor zu laden und von dort direkt in das Handelsschiff (es muss aber beachtet werden, dass im Kontor noch genügend Platz ist, um die Bohne zwischen zu lagern). Man kann Bohnen nur von dem Kontor auf der Insel in das Handelsschiff laden, in deren Hafen sich das Schiff gerade befindet (es ist zum Beispiel nicht erlaubt, Bohnen von dem Kontor auf der Heimatinsel in das Schiff zu laden, wenn dieses sich gerade im Hafen einer Kolonie-Insel befindet). Das Handelsschiff kann jedoch nicht wie bei La Isla Bohnita beliebig viele Fahrten unternehmen, sonder nur von einer Insel zur anderen.

Wichtig:
Das Schiff kann von einer Insel zur anderen fahren, aber nicht zurück. Es kann erst wieder bewegt werden, wenn der Spieler wieder am Zug ist. Man kann nur eigene Häfen anfahren, aber niemals einen neutralen (noch nicht gekauften) Hafen oder den Hafen eines Mitspielers.

Neben dem 3. Bohnenfeld auf der Heimatinsel (3 Taler), kann ein Spieler sich auf Kolonie-Inseln vom Typ A oder B, auf der er bereits einen Hafen hat auch ein 2. Bohnenfeld für 2 Taler kaufen (es wird eine 3. Bohnenfeld Karte neben das Feld auf die Insel gelegt. Da es mit Bohnanza und La Isla Bohnita zusammen nur 13 3. Bohnenfeld Karten gibt, könnten das mit 4 oder 5 Spieler zu wenig sein. Man muss sich vor dem Spiel einigen, ob es dann nur eine begrenzte Anzahl an 2.- und 3. Bohnenfeldern gibt, oder ob man die Bohnenfelder z.B. durch eigene Taler, die auf die Insel gelegt werden, markiert). Man kann sich jedoch kein 2. Bohnenfeld auf einer Insel vom Typ C kaufen.

Jede Kolonie-Insel hat zwei Häfen. Ein Spieler kann sich jedoch nur einen Hafen auf jeder Insel kaufen. Wurden bereits beide Häfen gekauft und das Schiff eines Mitspielers steht in einem Hafen der Insel, kann das Handelsschiff des anderen Spielers seinen eigenen Hafen nicht anfahren. Der Hafen ist für diesen Spieler so lange blockiert, bis das Schiff des anderen Spielers den Hafen verlassen hat. Es können aber beliebig viele eigene Schiffe im eigenen Hafen stehen.
Man kann die Blockade durchbrechen, indem man den eigenen Hafen auf dieser Insel mit zwei eigenen Schiffen im selben Zug anfährt. Die beiden Schiffe dürfen dann trotz der Blockade des Mitspielers in den Hafen bewegt werden. Der Mitspieler kann mit seinem Schiff aber noch immer beliebig lange im selben Hafen bleiben.

Sobald ein Spieler mindestens zwei Felder auf Kolonie-Inseln hat (also entweder einen Hafen mit einem 2. Bohnenfeld oder zwei Häfen), muss er seine Bohnen nicht mehr nur auf der Heimatinsel anbauen, sonder immer abwechselnd.
Die Reihenfolge ist:
Heimatinsel, eine beliebige Insel mit Hafen von Typ A, eine beliebige Insel mit Hafen von Typ B, eine beliebige Insel mit Hafen von Typ C.
Hat ein Spieler zum Beispiel keinen Hafen auf einer B Insel, so kommt nach A sofort C, vorausgesetzt er hat dort einen Hafen.
Hat ein Spieler also im vorigen Zug auf einer A Insel angebaut, so muss er jetzt auf einer B Insel anbauen, vorausgesetzt, er besitzt auf einer Insel dieses Typs einen Hafen. Besitzt er mehrere Häfen auf B Inseln, kann er sich aussuchen, auf welcher er die Bohnen anbaut. (Siehe Beispiel weiter unten)

Hat ein Spieler also im vorigen Zug auf einer A Insel angebaut, so muss er jetzt auf einer B Insel anbauen, vorausgesetzt, er besitzt auf einer Insel dieses Typs einen Hafen. Besitzt er mehrere Häfen auf B Inseln, kann er sich aussuchen, auf welcher er die Bohnen anbaut. (Siehe Beispiel weiter unten)
Wenn man Bohnen auf eine Kolonie-Insel anbaut, gelten dieselben Regeln wie auf der Heimatinsel. Man kann sie auf die Felder oder in den Kontor (Achtung: Das Kontor auf den Kolonie-Inseln kann nur ein Bohne lagern) legen.
Ein Spieler muss in diesem Zug nur die Bohnen, die er in Phase 1 ausgespielt und die Bohnen, die er in Phase 2 aufgedeckt hat, auf der Insel anbauen, die er ausgewählt hat.

Wichtig:
Die Bohnen werden alle auf die Insel gelegt, die der Spieler zu Beginn seines Zuges bestimmt hat, nicht auf eine beliebige Insel des Inseltyps, der an der Reihe ist.

Die Bohnen, die er beim Handeln von einem Mitspieler erhalten hat, kann er auf die Felder oder in das Kontor einer beliebigen Insel legen.

Beispiel: Spieler Rot muss in seinem Zug seine Bohnen, die er in Phase 1 ausspielt oder in Phase 2 aufdeckt (falls er sie nicht beim Handeln mit einem Mitspieler verkauft) auf den Feldern oder in sein Kontor auf seiner Heimatinsel legen. Alle anderen Bohnen, die er beim Tauschen erhalten hat, kann er auf beliebige Felder oder in ein beliebiges Kontor auf seinen Kolonie-Inseln oder auf seiner Heimatinsel legen. Im nächsten Zug muss er seine Bohnen aus Phase 1 oder 2 auf einer Insel von Typ A anbauen. Da er auf zwei Inseln vom Typ A einen Hafen besitzt, muss er vor seinem Zug bestimmen, welche das ist (zum Beispiel Insel 2). Auf diese Inseln werden im folgenden Zug nun alle Bohnen aus Phase 1 oder 2 gelegt. Entweder in das Kontor oder direkt auf das Feld (besitzt er zwei Felder auf dieser Insel, kann er sich natürlich aussuchen auf welches). Im nächsten Zug müsste Spieler Rot nun auf einer B-Insel anbauen. Da er aber keine Insel von diesem Typ besitzt, kommt nach A sofort Typ C an die Reihe. Für die C-Insel gilt dasselbe wie für die A-Inseln. Nach der Insel von Typ C beginnt es wieder auf der Heimatinsel.

Der Spieler kann sich jederzeit im eigenen Zug ein 2. Handelsschiff (3 Taler) kaufen. Ein weiteres Schiff, das der Spieler erwerben kann, ist das Piratenschiff.

Das Piratenschiff Das Piratenschiff wird nicht mit Talern gekauft, sondern mit Bohnen. Jeder Spieler besitzt schon zu Beginn des Spiels auf seiner Heimatinsel neben dem normalen Kontor auch ein Piratenlager. In dieses Lager kann er nun Bohnen aus dem Kontor auf der Heimatinsel Bohnen legen. Er kann auch Bohnen mit dem Schiff von einem anderen Kontor holen und in das Piratenlager legen. Es können jedoch niemals Bohnen aus der Hand oder von einem Feld in das Lager gelegt werden, sondern nur Bohnen aus einem Schiff oder direkt von dem Kontor auf der Heimatinsel (Es ist erlaubt, eine Bohne aus der Hand in Phase 1 oder 3 in ein Kontor zu legen und dann noch im selben Zug in das Piratenlager zu legen, es muss aber beachtet werden, dass im Kontor noch genug Platz ist, um die Bohne zwischen zu lagern).
Wichtig: Im Piratenlager kann immer nur eine Bohne einer Sorte liegen (also zum Beispiel nie zwei Saubohnen), es können aber Bohnen von beliebig vielen Sorten sein. Eine Bohne, die einmal im Piratenlager liegt, kann nie wieder in ein Schiff, ein Kontor oder auf ein Feld gelegt werden. Für diese Bohnen kann man sich nun ein Piratenschiff kaufen. Für fünf Bohnen aus dem Piratenlager kann ein Piratenschiff gekauft werden. Der Spieler nimmt sich ein Piratenschiff aus dem Vorrat und legt es vor sich ab. Dieses Schiff kann aber noch nicht sofort eingesetzt werden. Für jeden Einsatz des Piratenschiffs muss der Spieler fünf weitere Bohnen aus dem Piratenlager zahlen. Ist das geschehen, so erklärt der Spieler das Ziel der Kaperfahrt.
Es gibt zwei Möglichkeiten:

1) Ein Kontor eines Mitspielers überfallen: Der Spieler bestimmt das Kontor, das er überfallen möchte und nimmt sich eine Bohne aus diesem Kontor (ist es ein großes Kontor und befinden sich mehrere Bohnen darin, kann der Spieler sich aussuchen, welche er nimmt). Diese Bohne kann nun in ein beliebiges Kontor oder auf ein beliebiges Feld gelegt werden, niemals aber auf die Hand genommen werden.

2) Ein Handelsschiff eines Mitspielers überfallen: Der Spieler bestimmt das Schiff, das er überfallen möchte. Der Spieler, dem dieses Schiff gehört, muss nun seine gesamte Ladung für den normalen Bohnometer verkaufen. Dies ist der einzige Zug, bei dem Bohnen direkt von einem Schiff verkauft werden. Die Hälfte der Taler muss er an den Spieler, der die Kaperfahrt unternommen hat, abgeben. Ist der Talerbetrag eine ungerade Zahl, wird abgerundet.

Um nun wieder eine Kaperfahrt unternehmen zu können, muss der Spieler erneut fünf Bohnen aus dem Piratenlager zahlen.

Das Spiel endet wie bei Bohnanza wenn der Zugstapel zum dritten Mal aufgebraucht wird. Sieger ist der Spieler mit den meisten Talern.

Autor:
Andreas Buchberger und Daniel Samitz ABuchberger@gmx.at


[Bohnanza-Homepage] [www.das-leinhaus.de]

Copyright 2004 Stephan Leinhäuser