BOHNANZA-ERWEITERUNG:

von Uwe Rosenberg


 

SPIELIDEE:

Die neueste Erweiterung TELEBOHN ist nicht ganz so rar, wie die bisherigen Lookout-Erweiterungen. Diemal gibt es 5000 Stück, also doppelt so viele wie von den anderen. Dafür ist die Chance, dass TELEBOHN einmal bei Amigo erscheinen wird sehr gering. Doch zum Spiel:

Wie chon die Schachtelrückseite warnt, hat dieses Spiel mit Bohnanza nicht mehr viel zu tun. (Angblich eher mit KLUNKER, aber da ich das nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen.) Man baut zwar noch auf (drei) Bohnenfeldern seine Bohnen an und erntet diese nach den bekannten Regeln, aber das wars dann auch schon. Die Karten auf der Hand dürfen getauscht werden, ein Spieler ist Startspieler und gibt vor, was gerade gemacht werden darf. Nacheinander dürfen die anderen Spieler diese Aktion nachmachen oder passen. Dann geht es mit einer anderen Aktion weiter, die ebenso imitiert werden kann. Einzig ddie Aktion "Bohnenfeld ernten" darf der Startspieler nur einmal durchführen. Die Startspielerkart zeigt das durch Umdrehen an.
Die wichtigste und interessanteste Aktion ist eine gänzlich neue: Man darf feindliche Übernahmen machen, das heißt, man tauscht ein eigenes Feld mit einem gegnerischen, das mehr oder wertvollere Bohnen besitzt und die gleiche Position hat (1., 2. oder 3. Feld). Dies kann u.U. verhindert werden. Das Salz in der Suppe sind die neue Bohnensorte Schnittbohne und die Aktionskarten mit Bohnenpfennigen auf der Rückseite. Diese geben dem Besitzer zusätzliche Möglichkeitn, das Spiel zu beeinflusse und Vorteile für sich oder Nachteile für andere zu schaffen. Außerdem kann man mit ihnen ein eigenes Feld blockieren und so vor den erwähnten feindlichen Übernahmen bewahren.

Das Spielgefühl ist nahezu gänzlich anders als bei Bohnanza, aber es ist ein durchaus spannendes Spiel, das zu begeistern weiß. Es ist sehr viel agressiver als Bohnanza und man braucht einige Runden, um sich daran zu gewöhnen (weil man ja Bohnanza erwartet).
Der Name TELEBOHN ist allerdings völlig sinnfrei. Das Spiel sollte ursprünglich VODABOHN heißen, das hat sich der Verlag aber dann doch nicht getraut. Bei VODABOHN wäre der Zusammenhang durch die feindliche Übernahme noch gegeben gewesen, aber durch die Umbenennung geht leider jeder echte Bezug verloren. Die Schnittbohne zerschneidet zwar eine Telefonstrippe und es ist von HANDYcaps in der Regel die Rede, aber das wars dann auch. Das Spiel hat nichts mit telefonieren zu tun, schade eigentlich. Naja, aber irgendeinen Namen muss das Kind ja haben.
Wer also fleißiger Bohnanzasammler ist, der kommt auch an diesem Spiel nicht vorbei, schon allein der Vollständigkeit wegen.

Zu beziehen ist das Spiel z.B. bei www.adamspielt.de


[Bohnanza-Homepage] [www.das-leinhaus.de]

  Copyright 2004 Stephan Leinhäuser