-------------------Die Sage vom-------------------
Singenden Schwert
Eine Zusammenfassung der Handlung der Sage


^ Wie Prinz Eisenherz zum Ritter der Tafelrunde wurde

Wir schreiben das Jahr 425 n. Chr. Bei Nacht und Nebel muss Aguar, der rechtmäßige König von Thule, sein Land verlassen. Er wird nur begleitet von der Königin, von seinem Sohn Eisenherz und von einigen Getreuen. Obwohl sie von den Schergen des Verräters Sligon hart verfolgt werden, gelingt die Flucht. Vom windumtosten Thule treibt das Schiff nach Südwesten über das sturmgepeitschte Nordmeer. Die Fahrt endet plötzlich, als das Schiff in der Brandung vor Britanniens Küste zerschellt.

Mit Duldung der keltischen Landesbewohner richten es sich die Verbannten in ihrem Exil auf einer Insel in einem Sumpfgebiet nahe der Küste wohnlich ein. Der junge Prinz erforscht das Sumpfgebiet und entdeckt dabei den schwachsinnigen Thorg, der mit seiner Mutter, der Hexe Horrit, im Sumpfgebiet lebt. Horrit Iässt den Prinzen in die Zukunft blicken. Schlösser, Heere und Schlachten wird er sehen. Er wird König Arthur und Königin Ginevra begegnen, mit gelben und schwarzen Menschen zusammentreffen, das Einhorn (Nashorn) und Drachen (Krokodile) erblicken. Prinz Eisenherz macht sich auf den Heimweg, nachdem sie ihm baldigen großen Kummer geweissagt hat. Als Eisenherz das Vaterhaus erreicht, wird er von ungewohntem Schweigen empfangen. Die erste Prophezeiung hat sich erfüllt: die Mutter des Prinzen ist tot.

Nach dem Tod seiner Mutter, die aus einem edlen römischen Geschlecht stammte, bleibt Eisenherz noch ein Jahr im Haus des Vaters und übt sich im Waffenhandwerk, ehe er das Sumpfland verIässt, um ins Landesinnere vorzudringen.
Eisenherz, der Ritter werden will, rettet den Ritter Gawain vor dem Überfall eines Raubritters, und wird von diesem nach Camelot mitgenommen, wo König Arthur genehmigt, dass Eisenherz die Rittertugenden von der Pike auf lernt. Eisenherz wird also zunächst Gawains Knappe. In dieser Zeit lernt er auch, nie mehr zu trinken, als ein Edelmann vertragen kann.
In Camelot verliebt sich Eisenherz in die schöne Ilene von Branwyn, die jedoch Prinz Arn von Ord versprochen ist. So reitet Eisenherz los, um mit Arn von Ord um Ilene zu kämpfen. Ehe sie jedoch ihren Streit austragen können, müssen sie erfahren, dass Ilene von Wikingern geraubt worden ist. Nach einer Verfolgungsfahrt über das Nordmeer müssen die beiden Jünglinge betrübt feststellen, dass Ilene in einem Sturm umgekommen ist. Wieder in Britannien, trennen sich die beiden als Freunde. Zum Abschied schenkt Arn Prinz Eisenherz das Singende Schwert, das er Eisenherz für den Kampf gegen die Wikinger geliehen hatte.
Eisenherz sucht seinen Vater im Sumpfland auf und berichtet ihm, was er erlebt hat, seit er nach Camelot aufgebrochen ist. Um mehr über seine Zukunft zu erfahren, besucht Eisenherz wieder einmal die alte Horrit. Als er der Hexe das Singende Schwert zeigt, kreischt sie: „Du trägst das verzauberte Schwert Flamberg, vom gleichen Magier geschmiedet wie Excalibur die Waffe des Königs Arthur. Wer es führt, wird viele Siege erringen, sofern er reinen Herzens ist. Aber wehe dem, der Böses sinnt. Wirf das Schwert in den Sumpf, schöner Knabe, es kann dir einmal zum schrecklichen Herren werden.”
Eisenherz bleibt den Winter über bei seinem Vater, dem er im Frühjahr vorschlägt, nun endlich aufzubrechen und Thule zurückzuerobern. Doch ehe sie sich auf den Weg machen können, entdeckt Eisenherz dreihundert sächsische Schiffe, die sich in der Bucht, wo sich Meer und Sumpf vereinigen, auf eine Invasion vorbereiten. Eisenherz alarmiert Arthurs Runde. Da er als einziger die Sümpfe genau kennt, befolgt man seinen Schlachtplan, der in der Tat zum Erfolg führt. Noch auf dem Schlachtfeld schlägt König Arthur Prinz Eisenherz zum Ritter der Tafelrunde. Wir schreiben das Jahr 433 n. Chr.
Prinz Eisenherz ist kaum zum jüngsten Ritter der Tafelrunde geschlagen, als er, sein Vater und ihre Getreuen nach Thule aufbrechen, um den Thronräuber Sligon zu vertreiben. Dieses Unterfangen erweist sich leichter als erwartet, da Sligon der Macht, die en sich angeeignet hat, müde ist. Sligon geht ins Exil und über Thule herrscht wieden der weise, friedliebende König Aguar. Das höfische Leben langweilt seinen Sohn jedoch schon bald und so macht en sich auf, als fahrender Ritten in fernen Ländern Abenteuer zu suchen.

Prinz Eisenherz hilft bei der Verteidigung der Burg Andelkrag gegen die Hunnen (hier klingt das Nibelungenlied an) und er leitet die entscheidende Schlacht gegen Kalla Khan, den Nachfolgen Attilas des Hunnen. Danach zieht Eisenherz weiten nach Rom, wo er Aetius, dem Sieger der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, begegnet. Kaiser Valentinian lässt Aetius ermorden, weil er ihm seinen Erfolg neidet. Doch damit bereitet der römische Kaiser seinen eigenen Meuchelmord vor und trägt sein Teil zum unaufhaltsamen Untergang Roms bei.

Als Eisenherz Rom verlässt, wird er auf einem Kriegsschiff zum Galeerensklaven erniedrigt. Der Prinz kann in einem Landungsboot fliehen, muss aber das Singende Schwert auf Angor Wracks Schiff zurücklassen. Das Boot des Prinzen wird an den Strand einer Mittelmeerinsel getrieben. Als Eisenherz aus seiner Ohnmacht erwacht, erblickt er „das Antlitz, das er nie mehr vergessen wird”: Aleta, die Königin der Nebelinseln. (Folge 208: 2. Februar 1941)

Nach dieser ersten kurzen Begegnung verschlägt es den Ritter ohne Furcht und Tadel ins Heilige Land, wo er Angor Wrack und das Singende Schwert wiederfindet. Er fährt mit einem Schiff zu den Nebelinseln, doch die Besatzung wird umgebracht. Den Prinz weiß nicht, dass er mit Piraten unterwegs gewesen ist, die für ihre Plünderungen bestraft worden sind. Er hält vielmehr Aleta für eine Mörderin und wendet sich mit Abscheu von ihr ab.

Die Begegnung mit dem Wikinger Boltar lässt Eisenherz Aleta vorübergehend vergessen, weil es gilt, in Afrika Abenteuer zu bestehen. Wieder in Britannien, heißt es am Hadrianswall gegen die unter Horsas Führung eindringenden Sachsen kämpfen. Selbst die Heimkehr nach Thule konnte zu keinem günstigeren Zeitpunkt erfolgen, denn dort ist eine Verschwörung gegen König Aguar im Gange, die der Prinz vereiteln kann, ehe er wieder in die Welt hinauszieht und vielerlei Gefahren fün Leib und Leben besteht, bevor er, drei Jahre nach seiner ersten Begegnung mit Aleta, die ihm nicht mehr aus dem Sinn geht, die Nebelinseln wieder erreicht.

Noch immer empört über das vermeintliche Unrecht, dringt Prinz Eisenherz bei Hofe ein und entführt Königin Aleta. Bei einem Marsch durch die Wüste erfährt Prinz Eisenherz, was sich von drei Jahren wirklich abgespielt hat, und er erkennt endlich, was Aleta schon lange wusste: dass sie sich lieben.

Die erste Freude währt nicht lange. Nach dem ersten Kuss wird Aleta entführt. Aber Eisenherz lässt sich nicht von der Spur abbringen. Er befreit Aleta und reist mit ihr gen Thule. Die Hochzeit findet in den Nähe Roms statt, weil es nicht ratsam ist, die von Vandalenangriffen erschütterte Stadt aufzusuchen. Noch ehe der Winter anbricht, erreicht Eisenherz mit Aleta die heimatliche Burg Wikingsholm.
Als im Frühjahr die Ratsversammlung stattfindet, wird Aleta von dem Wikinger Ulfrun entfürt. Mit einem neuartigen Segelschiff des Schiffsbauers Gundar HarI nimmt Eisenherz die Verfolgung auf. Er ist in großer Sorge, da ihm Aletas Zofe Katwin enthüllt hat, dass seine Frau ein Kind erwartet.

Die Verfolgungsjagd führt die Wikinger bis nach Amerika. Auf dem Ontariosee holt Eisenherz Ulfruns Schiff ein und befreit Aleta. Ulfrun weicht einem Kampf mit Eisenherz aus und stürzt über die Niagarafälle.

Die Indianer halten die blonde Aleta für eine Göttin und geben ihr die Indianerin Tillicum als Dienerin. Als mitten im Winter der Sohn von Eisenherz und Aleta zur Welt kommt, sehen die Indianer die Geburt als gutes Zeichen an, und als die Wikinger im Frühjahr die Heimfahrt antreten, muss Aleta versprechen, dass eines Tages ihr Sohn wieder zu ihnen kommen wird.
Bei einer Zwischenstation in Camelot findet im Beisein der Ritter der Tafelrunde eine Doppeltaufe statt. Eisenhenz’ Sohn wird vom Bischof von Canterbury auf den Namen Arn getauft, der Sohn Arn von Ords erhält den Namen Eisenherz. Prinz Eisenherz begegnet bei diesem Besuch in Britannien auch dem greisen Vater Arn von Ords, den es einst sehr geschmerzt hatte, dass sein Sohn das Singende Schwert verschenkt hatte, der aber zufrieden ist, seit er weiß, in welch guten Händen die Waffe liegt. Er mahnt Eisenherz noch einmal: „Behüte die Klinge sorgsam, du wirst außer dem Schwert König Arthurs keine ähnliche mehr finden.”

Boltar, der sich gerade in Britannien aufhält, nimmt Eisenherz’ Familie mit nach Thule. In Eisenherz’ Gefolge ist nun auch der junge Arf, der sich zunächst mit dem Namen seines Vaters, Geoffrey, vorgestellt hatte. Arf will ein Ritter wie Eisenherz und Gawain werden. Auf der Überfahrt entdecken Tillicum und Boltar ihre Gefühle füreinander.

Auf Wikingsholm schließt König Aguar beglückt seine Familie in die Arme. Am meisten freut ihn jedoch, dass es nun einen Enkel hat.

Bei einer Reise nach Rom, die Eisenherz unternimmt, um von Papst Priester für Thule zu erbitten, muss dem jungen Arf wegen Erfrierungen ein Bein abgenommen werden. Der Junge verfällt in tiefes Brüten, bis Prinz Eisenherz und Adele, die fünfzehnjährige Tochter des reichen Handelsreisenden du Luc, Arfs literarisches Talent entdecken.

Adele fordert ihn auf, seine Gabe zu nutzen und seinen Wunsch, Ritter zu werden, in literarische Tat umzusetzen. „Der Junge fühlt sich nicht mehr als Krüppel und beginnt in diesen Tagen die Lebensgeschichte des Prinzen Eisenherz aufzuschreiben. Damit wird Arf der Nachwelt die Kunde von einem Menschen hinterlassen, dessen Leben voller Abenteuer, voller Freude und auch nicht frei von Sorge war.”

Als Eisenherz über ein halbes Jahr nach seiner Abreise nach Thule zurückkehrt, hat ihm Aleta zwei Töchter geschenkt, die Zwillinge Karen und Valeta. Der kleine Arn ist als einziger nicht ganz glücklich über seine Schwestern, weil er nun nicht mehr in Mittelpunkt des Interesses steht.
 

Wolfgang J. Fuchs 1975 in: "Prinz Eisenherz - Wissenswertes über den Ritter ohne Furcht und Tadel", Sonderdruck für Abonnenten, Pollischansky Verlag, Wien, 1975
^