3.1 Ein Überblick über aktuelle Experimente

In Tabelle 2 habe ich alle im Folgenden beschriebenen Experimente zusammengefasst, um einen Überblick zu geben. Eine genauere Beschreibung findet sich im nachfolgenden Abschnitt. Die Übersicht ist in der gleichen Weise sortiert wie die Beschreibungen, zur Identifizierung habe ich nur den Ort angegeben.
 
  Ort der Messung Methode Status (Juli 2000) Wert für G

(× 10-11 m3 kg-1 s-2)

Experimente mit Torsionswaage Los Alamos Schwingungsdauer Ergebnisse veröffentlicht

Planung mit bifilarer Aufhängung

6,6761 ± 0,0011
Moskau Schwingungsdauer Ergebnisse veröffentlicht 6,6729 ± 0,0005
China (HUST) Schwingungsdauer Ergebnisse veröffentlicht 6,6699 ± 0,0007
Irvine Schwingungsdauer in Kryostat bei 2 K in Vorbereitung  
Neseeland (MSL) Kraftkompensation Arbeit an Verbesserungen 6,6742 ± 0,0007
Frankreich (BIPM) Streifenaufhängung Schwingungsdauer und Kraftkompensation erste Ergebnisse 6,683 ± 0,011
Seattle Beschleunigung erste Ergebnisse 6,674215 ± 0,000092
ohne Torsionswaage Braunschweig (PTB) auf Quecksilber schwimmend zurückgestellt 6,71540 ± 0,00083
Boulder Freifallversuch Ergebnisse veröffentlicht 6,6873 ± 0,0094
Zürich Balkenwaage Arbeit an Verbesserungen 6,6747 ± 0,0014
Wuppertal Fabry-Pérot Resonator Arbeit an Verbesserungen 6,6735 ± 0,0037
Boulder Fabry-Pérot Resonator in Vorbereitung  
Taiwan Fabry-Pérot Resonator in Vorbereitung  
Project SEE Weltraumexperimente in Planung  
Tabelle 2: Überblick über aktuelle Präzisionsexperimente zur Bestimmung der Gravitationskonstante G, die im Folgenden näher beschrieben werden [7].

Die Grafik (Abb.3) gibt einen anschaulichen Vergleich der Werte und der abgeschätzten Fehlerintervalle aus den Präzisionsmessungen der letzten Jahre an.

Die gemessenen Werte der Experimente sind hier mit dem "Referenzwert" von CODATA verglichen. Außerdem ist in das Diagramm der Wert der PTB [13] aufgenommen, in der 1995 ein sehr interessanter Aufbau verwirklicht wurde, der allerdings Werte weit außerhalb der erwarteten Intervalle lieferte.

Die über die ganze Welt verstreuten Experimente lassen sich in zwei Gruppen aufteilen:

  1. die Gruppe, die sich der klassischen Methode einer Torsionswaage bedient, die man ihrerseits wieder in Time-Of-Swing Methode und Kompensationsmethode aufteilen kann, und

  2. die Gruppe, die andere Wege geht, die untereinander z.T. deutlich voneinander abweichen.