Herausgeber:
Ravensburger Interactive
Erscheinungsjahr: 2000
Preis: bei Erscheinen ca. 90 DM, mittlerweile ca. 16 Euro
Spieler: 1-4 (Multiplayer Intra- oder Internet)
Systemvorrausetzungen:
Die Umsetzung der Sternenfahrer von Catan auf den PC orientiert sich eng an der Vorlage
des Brettspiels. Es gilt, Basisstationen im Weltall zu bauen und zu besiedeln (wenn
ein Kolonisierungsschiff bspw. auf einen Planeten trifft, der als Nahrungs- Eisen-, Treibstoff-
oder Handelswarenlieferant dienen kann), Raumschiffe zur Erkundung neuer Planetensysteme
auszusenden und mit fremden Völkern Geschäftsbeziehungen aufzubauen, um Handel treiben zu
können.
Wie auch im Brettspiel erweisen sich als Hauptproblem die oftmalige Ressourcen-Knappheit.
Aber auch scharenweise galaktische Piraten, die die Handelsschiffe des Spielers attackieren
und die drei Gegner, die entweder Computer- oder menschliche Gegner sein können, behindern
den Sternenfahrer auf seinem Weg durch die Galaxis.
15 verschiedene Missionen gilt es zu bewältigen. Da kann es schon mal von Vorteil sein,
durch geschicktes Handeln und diplomatisches Vorgehen die Freundschaft der außerirdischen
Völker zu gewinnen (sei es nun die Diplomaten zu Verbesserung der Verhandlungsfähigkeit oder
die Technos zur Aufrüstung des Schiffe etc.). Denn vielleicht wird man ja zum Vorsitzenden
des Galaktischen Rates gewählt. Auch gibt es noch die Handelsgilde, die die Tauschoptionen
verbessert. Natürlich kann man auch wie gewohnt mit seinen Mit-/Gegenspielern handeln, um
an dringend benötigte Waren/Rohstoffe zu kommen.
Doch sollte man bedächtig mit Gegnern künstlicher Natur umgehen, da die KI nicht so recht
zu überzeugen weiß. Besticht das Spieldesign noch durch die Nähe zum Original, so weiß das
Spiel in punkto Spielgrafik, Zwischensequenzen und Hintergrundmusiken nicht so recht zu
überzeugen. Ein wenig mehr Kreativität hätte da sicherlich nicht geschadet.
Auch sonst ist nicht alles optimal: Man verbringt oft Minuten mit untätigem Warten (kennt
man dieses Problem , wenn auch anderer Natur, nicht auch von der ersten Insel?) vor dem
Monitor, weil es aufgrund des Echtzeitmodus vorkommen kann, dass man die Reise seiner
Schiffe abwarten muss. Und einfach zuschauen wird auch irgendwann langweilig, weil das
All ja natürlicherweise nicht allzu viel optische Abwechslung bietet.
Aber alles in allem kommt die PC-Umsetzung auch im noch recht kurzweiligen Mehrspieler-Modus
nicht an die Atmosphäre des Brettspieles "Die Sternenfahrer von Catan" heran. So taugt das
Spiel nur für echte Catanfans, denen nichts aus catanischen Landen im Schrank fehlen darf
oder die dennoch auch mal ganz alleine die Galaxis besiedeln wollen.