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John Cullen
Murphy erblickte am 3. Mai 1919 im New Yerker Knickerbocker Hospital das
Licht der Welt. Er wuchs in Chicago und New Rochelle auf. Als Schuljunge
verdiente er sich sein Geld nicht durch Zeitungaustragen, sondern indem
er im Madison Square Garden Boxer zeichnete und karikierte. Boxmanager
Jimmy Johnston kaufte die Zeichnungen und ließ sie von seinem PR-Büro
an die Spertredakteure der Zeitungen verschicken.
In New Rochelle, das nördlich der New Yerker Stadtteile Manhattan
und Bronx liegt, lebte in Murphys Nachbarschaft aber auch der bekannte
amerikanische Zeitschriftenillustrater Nerman Rockwell, der für seine
Illustrationen stets auf der Suche nach typisch amerikanischen Gesichtern
war. 1934 entdeckte Rockwell den Rotschopf John Cullen Murphy beim Baseballspiel.
Johns Kopf wurde das Modell für ein Titelbild der Illustrierten „Saturday
Evening Post”. Es blieb nicht bei einem Besuch in Rockwells Studio, denn
jener erkannte Johns zeichnerisches Talent und förderte es.
Nach Abschluß der High School bekam John Cullen Murphy ein Zweijahres-Stipendium
für das Phoenix Kunstinstitut in New Yerk. Seine Ausbildung wurde
jedoch vom zweiten Weltkrieg für fünfeinhalb Jahre unterbrochen.
Aber es bot sich auch beim Militär Gelegenheit, sein Talent fertzubilden.
Murphy fertigte Perträts vieler hoher Militärs, unter anderem
von General MacArthur. Gegen Ende seiner Militärzeit war er sechs
Monate in Japan, wo er viele Zeichnungen vom japanischen AlItag fertigte,
die in Amerika von der „Chicago Tribune” veröffentlicht wurden.
Als er 1946 aus dem Militär ausschied, verschrieb er sich wieder
mit Erfolg der Sportillustration. Er arbeitete für die Illustrierten
„Sport Magazine”, „Collier’s”, „Look”, „Holiday” und „Esquire”, bis ihm
eines Tages Elliot Caplin die dee zu „Big Ben Bolt” vortrug und ihn bat,
diese Comicserie zu zeichnen. Die erste Folge erschien am 20. Februar 1950.
für deutsche Veröffentlichungen bekam die Serie den Titel „Bob
HoIm”. Wie „Prinz Eisenherz” ist auch „Bob HoIm” vielen Zeichnern Vorbild
und Anregung gewesen.
1971 wählte Hal Foster für die Zeichnungen von Prinz Eisenherz
John Cullen Murphy als seinen Nachfolger, weil er von den in Frage kommenden
Zeichnern am besten in der historischen Epoche bewandert ist. „Bob Holm”
wurde anderen Zeichnern übergeben.
Wolfgang J. Fuchs in: "Prinz Eisenherz - Wissenswertes
über den Ritter ohne Furcht und Tadel", Sonderdruck für Abonnenten,
Pollischansky Verlag, Wien, 1975
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